Zwischenland
Patrick ist ein Kind mit kindlicher Zerebralparese. Durch die Spastik und den niedrigen Muskeltonus kann er weder sitzen noch laufen, auch sprechen kann er nicht. Mit einem Team von „casayohana“ machen wir bei ihm gerade einen Hausbesuch. Wir merken recht schnell, dass in diesem wachen Kind Fähigkeiten schlummern, die bisher nicht gefördert werden konnten: Ich sitze ihm in der Küche gegenüber. Eigentlich will ich mir anschauen, wie gut er essen kann; aber Patrick hat keine Lust, er ist noch satt.
Plötzlich entdecke ich an seiner Schulter ein Haar, das sicherlich von seiner Mutter stammt – die Länge verrät es. Ich schnappe mir das Haar und halte es ihm hin: „Ist das zufällig deins?“ Er schaut das Haar an, wirft einen Blick zu seiner Mutter ’rüber und grinst mich belustigt an. Er hat den Witz verstanden.
Das eine geht zu Ende …
Zu diesem Zeitpunkt war ich schon mit meinen Sachen ins Projekt „casayohana“ umgezogen. Ende August hatte ich meine dreijährige Zeit bei „Diospi Suyana“ beendet; vor meinem Heimatdienst in Deutschland verbrachte ich noch etwa zehn Tage bei „casayohana“ und machte bei einigen Hausbesuchen mit.
Dankbar blicke auf die Erfahrungen und die Zusammenarbeit bei „Diospi Suyana“ zurück. Ich habe unglaublich viel gelernt und durfte wachsen. Durch die Kurzzeiteinsätze bei Bine Vogel im Projekt„casayohana“ merkte ich, wie Gott mich Schritt für Schritt in eine andere Richtung als erwartet lenkte.
… und etwas Neues beginnt
Wenn Gott will und die Türen auftut, würde ich nach meinem Heimatdienst im Februar 2021 gerne erneut nach Peru ausreisen, um bei „casayohana“ mitzuarbeiten. Angedacht ist zunächst ein Vertrag für ein Jahr mit der Option zur Verlängerung. Ich möchte für Gottes Wege in der Zukunft offenbleiben. Ich freue mich auf die zukünftige Arbeit mit Kindern wie Patrick. Es ist mir ein Anliegen zu zeigen, dass sie von Gott gewollt und geliebt sind.