Zu Hause? Überall und nirgends!

Unsere Eltern haben uns geprägt – durch die Sprache und durch ihr Vorbild als Christen. Ich bin in Brasilien geboren und die ersten zehn Jahre dort aufgewachsen, dann ging es weiter nach Uruguay. Eine große Herausforderung war es, die unterschiedlichen Sprachen und Kulturen zu integrieren; egal wo: Unwillkürlich fühlte man sich als Fremder. Von Natur aus möchte man Geborgenheit haben und angenommen sein. Dann durfte ich meine liebe Frau kennenlernen, eine Brasilianerin mit deutschen Vorfahren; gemeinsam durften wir drei Kinder vom Herrn empfangen und erziehen.
Die nächste Generation
Sie wuchsen in dieser Mischkultur auf – zwischen deutsch und brasilianisch; hinzu kam noch die guatemaltekische Kultur, die wiederum anders war. Jedes der drei Kinder hat diese Herausforderung anders erlebt, besonders in den Schuljahren: „Wo gehöre ich eigentlich hin?“ Manchmal wurden sie diskriminiert, als „Ausländer“ – aber hauptsächlich, weil sie aus einer christlichen Familie kamen. Da litten wir Eltern mit.
Nun sind sie erwachsen und leben nicht mehr im Elternhaus, sondern sind zu ihren Wurzeln zurückgekehrt (zwei leben in Deutschland, eines in der Schweiz) – und auch dort haben sie das Gefühl, nicht völlig zu Hause zu sein. Sie dürfen lernen, ihren eigenen Weg mit dem Herrn zu gehen; als Christen sind wir auf dieser Erde immer Ausländer. Denn unsere Heimat ist dort in der Höhe. Sie brauchen viel Verständnis, aber vor allem brauchen sie unsere Unterstützung im Gebet. Allein in unserem Vater im Himmel werden wir die wahre Geborgenheit und Sicherheit finden. Danke für alles Mittragen.