Zeit des Aufbruchs – Zeit der Rückkehr

Rückblick
Inzwischen bin ich 70 Jahre alt und kann zurückblicken auf 35 Jahre Missionsarbeit in den Philippinen. Das Ziel war, die Gute Nachricht von Jesus und die Liebe Gottes den Filipinos zu verkündigen in Wort und Tat. Das wurde verwirklicht in verschiedenen Aufgabenbereichen:
Unter anderem in einer Gemeindegründung in Manila (inzwischen sind vier Gemeindemitglieder Pastoren geworden!), einer Kindergartenarbeit in einem unerreichten Volksstamm sowie einem sozial-diakonischen Slum-Dienst in Verbindung mit biblischen Geschichten. Auch ein Haus für Frauen von der Straße ist entstanden. Meistens kamen sie in großer Not, weil sie schwanger waren, und brachten neues Leben ins Haus. Ganz zu schweigen von den unzähligen seelsorgerlichen Gesprächen, Bibelarbeiten in den Häusern, Mitarbeiterschulungen usw.
Meine „Anker-Family“
Seit über 20 Jahren lebten auch immer wieder philippinische Kinder und Jugendliche bei mir, die von ihren Eltern im Stich gelassen wurden und/oder Vollwaisen waren. Ich habe mich um sie gekümmert, habe ihnen Jesus als Fundament nahegebracht und ihnen Hoffnung und Perspektiven vermittelt. Zeitweise waren es ein ganzes Dutzend, aber jetzt sind es noch 5 im Alter von 18 bis 25 Jahren. Wir haben uns Anker-Family genannt, weil wir Jesus als unseren Anker im Leben haben: gestützt und gegründet auf ihn allein und Er soll auch das Zentrum unseres Lebens sein.
Rückkehr
Nach vielen Jahren intensiven und herausfordernden Dienstes war es nun an der Zeit, wieder nach Deutschland zurückzukehren: Seit dem 24. August 2023 bin ich wieder in Deutschland – in einem Land, das sich sehr verändert hat seit 1984 und in dem ich lernen muss, mich wieder zurechtzufinden.
Es kommen große Herausforderungen auf mich zu, zunächst eine Haushaltsgründung, anfangend bei null. Da denke ich an die biblische Geschichte von Naomi und Ruth, die nach jahrelangem Auslandsaufenthalt mit leeren Händen in die Heimat zurückkehrten, und wie wunderbar sie von Gott versorgt wurden. Sehr ermutigend!
Perspektive – Gott lässt uns nicht im Stich
Bisher gingen sowohl meine deutsche Rente als auch mein Gehalt zu 90 % in meine „Anker-Family“. Jetzt brauche ich meine Rente aber, um in Deutschland leben zu können; und von meinem Einkommen muss ich dann auch wieder Steuern bezahlen, wenn ich mich in Deutschland wohnhaft melde – das heißt, die Anker-Kids werden nicht mehr wie gewohnt finanziell durch mich versorgt. Allerdings brauchen diese 5 jungen Erwachsenen in den nächsten 6 Jahren noch finanzielle Unterstützung, denn erst dann wird der Letzte mit dem College fertig sein …
Auf diesen neuen Wegen rechne ich auch mit Euren Gebeten und Eurer finanziellen Unterstützung. Unser Vater im Himmel wird uns in den nächsten Jahren ganz bestimmt nicht im Stich lassen.