Wieder fliegen lernen
In der Zeit meiner Krankheit hat mich der Vers in Jesaja „Die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler“ berührt. Nach langer Zeit „auf dem Boden“ habe ich nun das Gefühl, es ist Zeit, wieder zu fliegen. Aber wie mit vielen Dingen, die für eine Weile brachliegen, braucht es Zeit – und zwar, wie ich immer wieder in diesen Tagen feststelle, mehr Zeit als ich dachte.
Von einem Sturm in den nächsten
Seit August bin ich wieder in Südafrika. Wenn ich gedacht habe, dass nun alles wieder ruhig wird und ich in mein altes Leben zurückkomme, dann habe ich mich getäuscht. Das „wieder fliegen“ ist nicht so einfach: Autoreparaturen, sich wiedereingliedern in den chaotischen Verkehr, Herausforderungen mit den Kosten der medizinischen Nachsorge – die Liste der Dinge, die jeden Tag auf mich einstürmen, ist endlos. Aber Gott ist da – und er versorgt.
Überrascht durch Gottes liebevolle Fürsorge
Ich war eine Woche wieder in meinem Heim angekommen, als mir mein Vermieter wegen Eigenbedarf gekündigt hat. Nun stand ich da, ohne ein Zuhause und wieder ein Problem mehr zum Lösen. Also habe ich mich aufgemacht und einige Wohnungen angeschaut. Immer stimmte etwas nicht, sei es der Preis, der Schnitt der Wohnung oder die Lage.
Etwas resigniert habe ich mir nach
ein paar Tagen nochmal eine Wohnung angeschaut – und meine neue Oase gefunden. Alles passt. Und dann kam die Nachricht, die mich überrascht hat: Ruth, die neue Vermieterin, schrieb mir: „Wir geben dir die Wohnung – und wir werden den Mietpreis senken und an deinen jetzigen anpassen.“ Es berührt mich, wie Gott mich in dunklen und herausfordernden Zeiten versorgt. Ihm sei alle Ehre!