Waschen Missionarseltern mehr?

„Papa, ich freu mich schon auf Kanada“, sagte unser Großer neulich. Unsere drei Kids halten uns auf Trab: Kindergarten, Fußball, Kinderstunde und Turnen, mit Freunden treffen und nebenbei Radfahren lernen. In all dem freut uns, was er sagt, auch wenn er die Ausmaße nicht begreift. Das können wir selber nicht. Deshalb ist es so wichtig, mit Gott über diesen Weg zu sprechen; er schenkt uns Weisheit: Wo ziehen wir die Grenze zum Privatleben? Wie die Kids einbeziehen? Wie Erlebtes veröffentlichen? Wie die Kids vor der Öffentlichkeit schützen? Und was, wenn wir im Ausland sterben?
In die Mission hineingeboren
Als Missionarskind mit sechs, drei und null Jahren wird man quasi in die Mission hineingeboren: Mama und Papa sprechen übers Reisen und über Kanada, über Homeschooling, Kontakt halten und darüber, dass Spielzeug hierbleiben muss – dabei wissen wir doch schon, was wir uns zu Weihnachten wünschen! Sie
haben Termine wegen der Reisepässe und Visa und setzen uns stundenlang ins Auto, um quer durch Deutschland zu düsen und Gemeinden zu besuchen. Wenn wir irgendwo draußen sind, dann sagen Mama und Papa, dass immer einer von den Erwachsenen dabei sein muss. In Kanada ist das wohl sonst zu gefährlich.
Ja, wir sind überzeugt, dass Gott bei unserem Ruf auch an unsere Kinder gedacht hat. Er hat sie perfekt dafür ausgestattet mit ihren Gaben und Fähigkeiten. Wir dürfen das Abenteuer „Leben“ gemeinsam entdecken, wo wir auch sind; nur ist im Ausland manches anders. Aber es ist doch ein großer Schritt, als Familie das Land zu wechseln.
Doch ob Kanada oder Deutschland, Homeschooling oder Grundschule, allein im Garten spielen oder nur unter Aufsicht: Ist nicht jedes Kind eines Christen ein Kind, das in die Mission hineingeboren wird?