War es die richtige Entscheidung?
Ich (Amrei) habe es früher gar nicht als Opfer wahrgenommen, in die Mission zu gehen. Ja, es gab vor allem in den ersten Jahren viele Herausforderungen zu meistern: Da waren die Zollgebühren, die wir für die Einfuhr unserer Sachen aus Deutschland bezahlen mussten, was unser Dienstkonto sehr ins Minus sacken ließ – oder der bewaffnete Überfall auf Dirk und die anschließende Traumabewältigung. Aber es gehörte irgendwie dazu.
Nach fast 20 Jahren nehme ich die Konsequenzen unseres Missionsdienstes viel stärker wahr: Die räumliche Trennung zu unseren Familien in Deutschland macht mir zu schaffen. Enge Freundschaften auf zwei Kontinenten zu pflegen, ist toll, aber es ist auch immer ein „Verzichtenmüssen“, weil man halt nicht vor Ort ist. Mehr oder weniger überall fremd zu sein, das ist nicht immer angenehm. Manchmal kommen Fragen: War es die richtige Entscheidung? – Haben wir bei unserem klaren Ruf denn eine Wahl gehabt? Hätten wir es anders besser gehabt? Ich denke: Nein!
Wir sind berufen, Jesus nachzufolgen!
Als Guter Hirte wird er uns unseren Platz schon zeigen und uns auch durch dunkle Täler leiten. Das schlechte Gewissen wäre ein ständiger Begleiter gewesen, hätten wir zu unserem klaren Ruf „Nein“ gesagt. Die größten Anfechtungen waren nicht Krankheiten, Unfälle und Krisen, sondern gut gemeinte Fragen: „Ist das nicht ein Zeichen, dass Gott euch nicht mehr in Peru haben will und ihr zurückkommen solltet?“ Wir haben erlebt, wie Gott uns wunderbar durchgetragen hat.
Im August feiern wir 20 Jahre Peru. Wir sind mit Ihm unterwegs. Er hat uns hierhergeführt! Trotz Zweifel, gelegentlich fehlendem Mut und Müdigkeit – noch wissen wir: Hier ist unser Platz! Und warum sollte Er nicht auch weiterhin als treuer Hirte für uns sorgen?