Von Gott Vergebung haben
„Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig; sie neidet nicht; sie tut nicht groß, bläht sich nicht auf ... sie sucht nicht das Ihre ... sie freut sich mit der Wahrheit, sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles.“ 1. Korinther 13,4–7
Zum Thema „Vergebung“ und, im erweiterten Sinn auch „Annahme“, fielen mir diese Verse ein und meine Gedanken führten mich zu meinem Leben als Christ in dieser Welt, aber
auch zu aktuellen Themen wie „Familie“ und „Gemeindearbeit“.
Vergebung fängt in unseren grundlegenden Beziehungen an. An erster Stelle muss ich täglich meine Beziehung zu Gott prüfen: Lebe ich heute mein Leben als ein Mensch, der Vergebung von Gott empfangen hat? Bin ich mir heute bewusst, was es heißt, vor Gott zu stehen und mit ihm Frie-den zu haben? Nur wenn ich dies ganz klar jeden Tag vor Augen habe, ist es auch möglich, ein Leben mit den Gedanken aus dem Korintherbrief täglich ernsthaft zu gestalten.
Vergebung im Alltag praktizieren …
In der Familie ist es nur möglich, miteinander zu leben, wenn wir den anderen sehen im Licht von Gottes Wort. Ich will jeden Morgen die Menschen, die Gott in mein Leben gestellt hat, neu unter dem Aspekt der Vergebung und Annahme betrachten. In der Gemeindearbeit, die aus verschiedenen Aktivitäten besteht (zum Beispiel Gebetsgruppen, in l’Aquila auch einer Kunstgruppe oder einem Hauskreis usw.), ist es jedes Mal neu nötig, mich auf die einzelnen Personen einzustellen, um ihnen in der rechten Weise zu begegnen.
… und als Chance sehen
Dies fängt oft bei sehr praktischen Fragen an: „Wo wollen wir uns heute treffen?” Wenn niemand antwortet, ist man vielleicht frustriert, aber man kann sich auch bewusstmachen, was der Einzelne derzeit alles zu tragen hat, und man kann beten und selbst die Initiative ergreifen.
Wenn Gedanken aufkommen, die uns innerlich über andere urteilen lassen, dann wünsche ich mir, den anderen innerlich neu anzunehmen, für ihn konkreter zu beten oder ihn ganz einfach täglich im Licht Gottes sehen zu können: Er hat mich angenommen und auch den anderen.