Vergeben ist Reue im Herzen zeigen

Das Thema „Vergebung“ gehört für mich zum Glaubensleben existenziell dazu; und dabei habe ich zuallererst auf mich und mein Verhalten zu achten. Nun bin ich ein Mensch, der eher zu schnellen Entscheidungen und schneller Wortwahl neigt, was mir im Leben schon manchen Kummer eingebrockt hat. Umso wichtiger ist dann der zweite Schritt, wo Gottes Schule für mich anfängt: Wenn es geht, sollte man gleich nach dem Fehler vergeben, zum Beispiel nach der ersten Nacht, wenn mir klar geworden ist, dass ich zu vergeben habe.

Besser dran durch Vergebung

Christen sind nicht besser, aber sie sind eben besser dran. Warum? Weil wir um Vergebung bitten dürfen (1 Joh 1,9). Welch ein Vorrecht! Weil ich das nun schon so oft praktizieren musste, bin ich Gott sei Dank gnädiger geworden mit meinen Mitmenschen, auch dann, wenn ich vielleicht zu Unrecht beleidigt oder gekränkt worden bin. Vergeben bringt Frieden und Leichtigkeit ins Herz und bleibt wohl „Dauerthema“, sodass man nie aus der Übung kommt.

Japanische Entschuldigungen

Die Japaner entschuldigen sich den ganzen Tag mit „sumimasen“ oder „gomennasai“ für alles und jedes. Man entschuldigt sich, dass man den Brief nicht gleich beantwortet hat, dass man zu spät kam, dass man vergessen hat, sich zu bedanken etc. Aber diese Art von Entschuldigen ist nicht dasselbe, wie das biblische Wort Vergeben im Sinne von Reue zeigen. Erst wenn mir etwas wirklich von Herzen leidtut und ich mich schäme für mein Verhalten, bin ich bereit zu bekennen und kann Reue zeigen. Für mich wird Vergebung vor allem durch diese „Praxis in der Vorbildfunktion“ gelebt und verstanden, auch wenn es jedes Mal ein demütiger Weg ist. Ich hoffe und bete, dass ich in meinem Missionsdienst in Japan darin ein Vorbild gewesen bin. Herzlichen Dank für Eure treuen Gebete und Gaben!

Hinweis: Die Beiträge von Missionaren sind persönliche Zeilen und geben nicht notwendigerweise die Meinung der VDM wieder.

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