Überraschung nach Enttäuschung
Als im März 2020 der dreimonatige totale Lockdown begann, mussten wir für den Rest des Jahres unsere Arbeit an Schulen und in Kinderheimen unterbrechen; zudem lag uns der zweite Einbruch in unserem Haus von Ende 2018 immer noch im Magen.
Als 2021 klar war, dass der Schulunterricht nur virtuell stattfinden würde, erarbeiteten wir ein Projekt, um gratis WLAN und Aufgabenhilfe anzubieten und dabei den biblischen Glauben weiterzugeben; doch das Projekt stieß auf keinerlei Interesse. Warum, das bleibt offen, doch der Dämpfer saß tief.
Türen öffnen sich
Mit gemischten Gefühlen starteten wir ins Jahr 2022, denn auch das Projekt „Transitions-Haus“ lag seit Jahren auf Eis. Da rückte jedoch das Haus einer Freundin in Aussicht – und dann ging es plötzlich schnell, die Puzzleteile fügten sich zusammen. Wir bekamen das Haus zu einer sehr niedrigen Miete, mehrere Kolleginnen meldeten sich fürs Team und von verschiedenen Seiten kamen Kontakte zu potenziellen Bewohnerinnen. Ende August zog die Psychologin eines Kinderheims (mit mehreren Kandidatinnen) als „Betreuerin“ ins Haus ein. Auch Spenden an Möbeln und anderen Dingen zur Ausstattung ließen nicht auf sich warten, und für die Miete haben wir Spenden angespart.
Haus „Sprungbrett“ (Jes 40,30-31)
Das Haus ist gedacht für volljährige junge Frauen aus Kinderheimen oder armen Familien, die sie nicht unterstützen können, damit sie sich auf Studium und Arbeit konzentrieren und sich für den Sprung ins Erwachsenenleben vorbereiten können. Während der Übergangszeit wollen wir ihnen – neben praktischer Hilfe beim Kennenlernen der Stadt, Beistand in der Suche nach Studium oder Arbeit und Anleitung zur Zeit- und Finanzplanung – durch ein Programm auch auf emotionaler und geistlicher Ebene den Stand festigen. Das Projekt soll auch ein Sandkorn beitragen gegen Menschenhandel und Ausbeutung.