Taten sprechen lauter als Worte

Auf die Frage, wie unsere Kinder mit dem Evangelium in Berührung kommen, könnte ich viel erzählen. Zum Beispiel bei den vier mehrstündigen Gottesdiensten jede Woche oder den täglichen Morgen-, Mittag- und Abendgebeten, die jeweils mit Gesang, verschiedenen Bibeltexten und einer Andacht untermalt werden. Außerdem gibt es noch Mädchenkreis und Jungenschaft, die Kinderstunde, Kinderkirche und den Besuch einer christlichen Schule. Man könnte quasi behaupten, dass unsere Kinder mit dem
Evangelium indoktriniert werden. Doch ist das auch so?
Der Gebetswecker
Ich bin dankbar, dass durch unseren Beruf so viel mehr möglich ist, dass wir mit den Kindern und Jugendlichen zusammenwohnen und leben dürfen und in zwischenmenschlichen
Begegnungen, auch zwischen uns Kollegen, so viel mehr gesagt werden kann. Oder zum Beispiel auch durch eine einfache Umarmung, wenn die Herkunftsfamilie wieder einmal nicht ans Telefon ging.
Sehr eindrücklich waren hier sicher die beiden Operationen der letzten Monate. Einer unserer Jugendlichen musste am Herz operiert werden. Wir saßen mit den Kindern beim Gemüseschnippeln zusammen und alle 10 Minuten klingelte der Handy-Wecker; dann war Zeit zum Gebet für diesen Jungen, die Ärzte und einen positiven Verlauf der OP. Gott erhörte unser Gebet. Inzwischen ist der Junge wieder fit und kann seinen Alltag wie die anderen Kinder bestreiten.
Als dann wenige Wochen später eine Mitarbeiterin bei einem Motorradunfall schwer verletzt wurde, kamen die Kinder zu mir: „Simone, können wir wieder deinen Gebetswecker haben?“ Wie schön, dass die Kinder durch solche Erlebnisse erfahren dürfen, dass Gott ihre Gebete erhört, dass er heilt – sowohl innerlich als auch äußerlich – und uns nahe ist.
Ein Teil davon
Die Kinder und Jugendlichen in ihrer Beziehung zu Gott zu unterstützen, ist unser Fundament für die tägliche Arbeit. Dabei kommt es jedoch nicht auf uns allein an. Wir können ihnen noch so viele Inhalte der Bibel nahebringen und versuchen, ihnen ein Vorbild im Alltag zu sein.
Berühren wird sie letztendlich Gott selbst auf seine ganz spezielle Art und Weise. Wie schön ist es, davon ein Teil sein zu dürfen!