Neuanfang in der Wüste

Über 20 Jahre war ich in der evangelischen Ausländergemeinde in einer Millionenstadt in Nordafrika tätig, die Gemeinde wird hauptsächlich von Studenten aus verschiedenen afrikanischen Ländern besucht. Unser Ziel war es von Anfang an, dass diese jungen Menschen nicht nur mit einem Diplom in ihr Land zurückkehren, sondern auch die Ausrüstung erhalten, um später in ihren Gemeinden Verantwortung zu übernehmen. Über die Jahre durfte ich sehen, wie einige in den vollzeitlichen Dienst für den Herrn gegangen sind; oder sie haben das theologische Seminar unseres Gemeindeverbandes besucht und sind jetzt in unserem Land als Pastoren tätig.

Höhen und Tiefen

Es gab nicht nur schöne, sondern auch schwierige Zeiten. Die jungen Leute kommen aus ganz unterschiedlichen Gemeinde-Hintergründen, manche aus sehr charismatischen, andere aus eher traditionellen. Das ist ein großer Reichtum, aber es kommt natürlich auch zu Spannungen. Einige schaffen es gut, sich zu integrieren, andere möchten, dass die Gemeindearbeit so gestaltet wird, wie sie es aus ihrer Heimat gewohnt sind. Daher kam es 2019 zu einer Spaltung; der Großteil der Gemeindemitglieder ist dem damaligen Pastor gefolgt und hat eine neue Gemeinde gegründet. Inzwischen ist der Saal wieder fast voll.

Neue Horizonte

Nach 20 Jahren spürte ich den Ruf zum Aufbruch. Ich hatte einige Kriterien für meinen neuen Einsatzort: Es sollte eine Stadt sein, in der es viele Migranten, aber noch keine Gemeinde gibt. Außerdem sollte es ein Ort mit einem milderen Klima sein. Der Herr hat ganz klar in eine Stadt am Rande der Wüste geführt und es sogar geschenkt, dass meine Ankunft mit der ersten Promotion von afrikanischen Studenten dort zusammentraf. Inzwischen ist eine lebendige Gemeinde von etwa 30 Leuten entstanden, bislang trifft sie sich noch in meinem Wohnzimmer. Im September wird sie ihren ersten Pastor erhalten, einen Ehemaligen aus meiner alten Stadt, der das theologische Seminar absolviert hat. Wir bräuchten noch einiges an Spenden, um für ihn eine volle Stelle zu finanzieren.

Gebetsanliegen:

  • um geeignete Gemeinderäume für die junge Gemeinde
  • um genügend Spenden zur Finanzierung einer vollen Stelle für den neuen Pastor

Hinweis: Die Beiträge von Missionaren sind persönliche Zeilen und geben nicht notwendigerweise die Meinung der VDM wieder.

Sabines Blog

Hier gibt es noch mehr Beiträge und Geschichten von den Missionaren und ihrer Arbeit im Einsatzland zum Weiterlesen.

unterwegs | Mai 2024
Über 25 Jahre Leben als Rollstuhlfahrerin in einem nordafrikanischen Land mit Tätigkeit in verschiedenen Bereichen
unterwegs | Dezember 2023
Seit vielen Jahren arbeite ich in Nordafrika für eine Kirche, die sich als Schnittpunkt versteht.