Mitleid bedeutet Bereitschaft mitzuleiden

Oft sitzen wir als Ehepaar zusammen und sprechen über unser Erleben mit den Einheimischen. Das Leid, das wir im Umgang mit den Menschen erleben, bedrückt uns: Wieder ist eines meiner Fußballmädels gestorben; wieder muss ein Bekannter operiert werden und die Chancen auf Genesung stehen schlecht; wieder kommt ein Mädchen barfuß zum Training, weil die Eltern kein Geld für Schuhe haben; wieder haben unsere Nachbarn kein Essen auf dem Tisch. Oft hat man keine Kontrolle über das, was passiert, und kann nicht helfen. Oft kann man helfen, weiß aber nicht, wo und wie man zuerst helfen soll. Wer könnte eigentlich arbeiten und will aber nicht und wer braucht wirklich Hilfe? Wer ist selbstverschuldet in Not und könnte auch an der Situation selbst etwas ändern und wer braucht dringend Beistand? Wo helfen, wenn überall so viel Not ist … Oft sind wir überfordert mit all diesen Fragen.

Es tut weh, andere leiden zu sehen. So ging es auch Jesus. Also wird es automatisch auch Teil unseres Dienstes, mit anderen mitzuleiden, wenn wir in Jesu Fußstapfen treten. Jesus gibt uns immer wieder Kraft, weiterzumachen, wenn es weh tut. Seit dem Lockdown sind in Papua über 20 Pfarrer und Theologiestudenten gestorben. Rainer kannte sie alle. Vor ein paar Tagen war wie der eine Beerdigung, zu der Rainer gerufen wurde. Da man selten erfährt, wer wirklich an Corona gestorben ist und wer an etwas anderem, versucht man, sich nicht länger als nötig in der Trauergesellschaft aufzuhalten. Seelsorge wird erschwert. Wie gut, dass wenigstens das Internet funktioniert. Unsere Handys sind oft im Einsatz. Seit dem Lockdown haben wir über 90 Predigtpodcasts für 5 Radiostationen produziert und 69 Lieder von Rainer wurden ausgestrahlt. Ein Liedvideo von Rainer zur Ermutigung im Kampf gegen Corona ging viral und wurde sogar mehrmals im nationalen Fernsehen gezeigt. Es ist ermutigend zu hören, dass viele durch die Sendungen gestärkt werden. Was für ein Segen in diesem Corona-Chaos: Jesus öffnet neue Türen, die wir zuvor noch nicht einmal wahrgenommen hatten!

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Hinweis: Die Beiträge von Missionaren sind persönliche Zeilen und geben nicht notwendigerweise die Meinung der VDM wieder.

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