„Merry Christmas & A Happy New Year“ ...

… so lautete mein kurzer Weihnachtsgruß an Darren, den ich ihm als Facebook-Nachricht an Heiligabend schickte. Sechs Tage später las ich auf der Facebook-Seite seiner Schwester von seinem Tod und war geschockt. Es berührte mich sehr, dass ein weiterer Freund aus dem Reservat so unerwartet in jungen Jahren verstorben war.

Ebenso betroffen machte mich, dass ich seit Anfang Oktober versucht hatte, mich mit Darren zum Kaffee zu verabreden, um etwas Zeit für eine tiefergehende Unterhaltung zu haben, aber es kam leider nie dazu. Vor Oktober waren wir uns für längere Zeit kaum noch begegnet; dann, nachdem wir uns gerade auf einer Beerdigung wieder trafen, liefen wir uns „wie durch Zufall“ immer mal wieder im Reservat über den Weg.

Missglückte Verabredung

Eine meiner ersten Nachrichten im Oktober, als ich begann, mich mit Darren zum Kaffee verabreden zu wollen, lautete ungefähr so: „Hast du vielleicht Lust, Dich nächste Woche mit mir zum Kaffee zu treffen, sodass wir mehr Zeit zum Reden haben und uns nicht nur auf Beerdigungen sehen?“ Seine Antwort war positiv. So ging es hin und her und wir versuchten, einen Tag zu finden, an dem es für uns beide passen würde. Dieser Tag kam leider nie.

Jesu Vergebung reicht auch für mich

Ich hatte ein wenig Schuldgefühle und machte mir Vorwürfe, es nicht genug versucht zu haben, sodass es tatsächlich zu einem tieferen Austausch hätte kommen können. Gut, dass ich auch damit zu Jesus gehen kann; dass ich mir selbst vergeben kann, weil Er mir zuerst vergeben hat. Selbstvorwürfe, Selbstanklage, Schuldgefühle und ein schlechtes Gewissen mit sich rumzuschleppen ist so, als würde ich zu Jesus sagen: Du am Kreuz getan hast, ist gut für andere, aber nicht genug für meine Schuld und es reicht nicht, um mich von meiner Selbstanklage zu heilen.“

Manchem der Familienangehörigen von Darren ging es sicher ähnlich, ich wusste von Uneinigkeiten in der Familie. Dankbar nahm ich die Einladung an, auf Darrens Beerdigung zu beten und eine Andacht zu halten. So konnte ich auch dort über Vergebung reden, dass wir unvergebene Schuld nicht mit uns herumschleppen sollen, sondern dem andern und uns möglichst schnell vergeben müssen, weil keiner von uns weiß, ob wir später jemals wieder die Möglichkeit dazu haben.

Hinweis: Die Beiträge von Missionaren sind persönliche Zeilen und geben nicht notwendigerweise die Meinung der VDM wieder.

Marc und Sandras Blog

Hier gibt es noch mehr Beiträge und Geschichten von den Missionaren und ihrer Arbeit im Einsatzland zum Weiterlesen.

unterwegs | Dezember 2023
Freundschaften sind wichtig; sie können Einsamkeit und Isolation lindern und unser Selbstwertgefühl verbessern.
Aus dem Archiv der VDM (03/22)
„Schon wieder ist ein junger Mann vom Reservat verstorben“, wurde Marc im Reservat mitgeteilt. Wieder waren Alkohol und Drogen im Spiel. Die betroffene Mutter verlor auf diese Weise nun ...
Aus dem Archiv der VDM (02/22)
Durch das Waymaker Camp, das unser Missionarsteam jedes Jahr im Sommer und Herbst anbietet, wollen wir die Hoffnung, die nur in Jesus zu finden ist, den indigenen Jugendlichen vermitteln, die zu ...