In die Tiefe gehen
Gerade in der Pandemie bietet es sich an, das geistliche Fundament zu stärken. Aktuell fahre ich wöchentlich in eine kleine Gemeinde nach Alytus (1 Autostunde entfernt) und nach Marijampolė (45 Minuten entfernt), um dort den Jüngerschaftskurs durchzuführen.
Arbeit mit tief Gefallenen
Eine große Besonderheit ist der Jüngerschaftskurs mit zu lebenslanger Haft verurteilten Gefangenen in Marijampolė. Manchmal wünschte ich mir, dass einige aus der Gemeinde
miterleben würden, wie diese voller Eifer und Studierfreude dabei sind. Vor allem Sigitas, der schlimmste Mörder Litauens, der sich schon vor einigen Jahren für Jesus entschieden hat. Er hat keine Konkordanz, aber eine vollständige Bibel und viel Zeit; und er kennt seine Bibel und studiert jeden Vers im Nachgang selbstständig durch. Mir scheint, dass diese Gefangenen ein klareres Bild von Selbstverleugnung haben, weil sie sich ihrer Sündhaftigkeit bewusst sind. Natürlich sind ihre „Dienstmöglichkeiten“ eingeschränkt, aber wer weiß? Vielleicht wird sie Gott noch auf irgendeine Weise gebrauchen.
Auf tiefen Grund
Wir möchten sehr gerne, dass mehr Hauskreise in unserer Gemeinde entstehen. Leider formieren sich Gruppen nur schwer. An unserem Hauskreis halten wir stark fest und konnten so schon viele gute Stunden gemeinsam beim Austausch und Studieren des Kolosserbriefes verbringen. Einer Frau ist der Glaube so deutlich geworden, dass sie sich demnächst taufen lassen wird. Wir hoffen, dass auch noch andere hinzukommen.
Tief verbunden durch Gelübde Ein junges Ehepaar kam auf Empfehlung in unseren Gottesdienst und fragte mich, ob ich sie trauen könne. Sie wären schon standesamtlich ge-
traut, aber nicht kirchlich. Ich machte mit ihnen einen Ehevorbereitungskurs und erklärte das Evangelium. Bei ihrer Trauung gelobten sie vor Gott und den Anwesenden Treue
und erbaten sich Gottes Beistand. Anschließend sagte der Mann mir glücklich: „Jetzt sind wir vollständig verheiratet!“ Betet bitte für Arturas und Darija, dass sie den Weg weiter mit Gott gehen.