Hoffnungsträger oder Leidtragende?

Wir wollen Gottes Liebe an die Menschen in Peru weitergeben – so klingt es in unseren Herzen. Was für ein großes Ziel! Aber werden unsere drei Kinder diese Mission genauso spüren? Da sind wir nun im Mai 2023: Nach einer langen, anstrengenden Vorbereitungszeit sitzen wir in Cusco in einer kleinen Mietwohnung mitten in einer Stadt, die laut und voll ist. Wir Eltern haben den halben Tag Sprachunterricht, die Kinder sollen „so mitlaufen“. Wir merken: Das System kollabiert. Der Große hört nicht auf das Kindermädchen, die Mittlere hat Heimweh, der Babyzwerg braucht viel Betreuung. Uns dämmert: Wir sind in einer schwierigen Phase, die Kinder leiden! Leidtragende unserer Mission!?

Gamechanger-Gebet

Einige Tränen später, nach viel Gebet und Durchhalten: Es rasseln Wunder in unser Leben! Ein deutscher Volontär im rechten Moment, ein Kindergarten mit einer empathischen Erzieherin, eine geniale Gemeinde – das hätten wir nicht machen können. Wir spüren Gottes Versorgung und unsere Kinder fühlen es mit!

Ein halbes Jahr vorspulen: Wir sind in Curahuasi angekommen – der Große bringt peruanische Freunde mit nach Hause, die Mittlere hält im Kindergarten einen Vortrag, der Kleine brabbelt zweisprachig – es geht ihnen gut!

Wir wollen zu den Menschen hier Hoffnung tragen. Aber unsere erste Verantwortung ist, in unsere Kinder Hoffnung zu säen. Ja, sie dürfen erleben, dass nicht immer alles einfach und leicht ist, aber auch, dass wir auf einen starken Gott hoffen. Als er uns rief, hierherzukommen, wusste er bereits, dass wir eine Familie sind. Er ist ein Gott, der uns sieht – jeden von uns Fünfen! Wenn unsere Kinder diese Erkenntnis mitnehmen, dann werden auch sie zu Hoffnungsträgern.

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Aus dem Archiv der VDM (03/22)
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