Hoffnung in der Zwischenzeit
„Blühe dort, wo du gepflanzt bist.“ Das habe ich mal irgendwo gehört. Wenn man dort ist, wo man sein möchte, ist das kein Problem. Man freut sich an seinen Aufgaben und ist erfüllt.
Was aber, wenn man herausgerissen wird und zwangsweise in einer anderen Umgebung blühen soll? Ist es nicht leichter zu resignieren und darauf zu warten, bis man wieder an seinem gewohnten Platz ist?
Gott erkennen
Genauso habe ich mich gefühlt, als ich im letzten Jahr für meine medizinische Behandlung nach Deutschland kommen musste – und so fühle ich mich auch immer noch oft. Dennoch habe ich dazugelernt. Ich begreife langsam, dass Gott mich überall gebrauchen kann, auch in dieser Zwischenzeit. Thomas Härry schreibt in einem seiner Bücher: „Du kannst Gott nicht immer verstehen. Aber du kannst ihn immer und in allem erkennen.“ Egal, wo ich bin, in Südafrika oder in der jetzigen Wartezeit in Deutschland: Ich kann Gott erkennen und mich auch hier von ihm gebrauchen lassen.
Segen sein – gesegnet sein
Gott segnet mich in meiner Krankheitszeit. Ich darf nach langer Zeit im Ausland Zeit mit meiner Familie und Freunden verbringen und Beziehungen festigen. Aber ich darf auch Segen sein – für Freunde und Bekannte in Deutschland und darüber hinaus in der Welt. Durch die digitale Vernetzung kann ich meine Geschichte teilen und mit vielen Menschen in Verbindung sein.
Im Januar durfte ich kurz nach Südafrika reisen, um meinen Visumsantrag einzureichen. Nicht nur das, sondern ich konnte auch viele Menschen sehen und mich durch deren Unterstützung und Gebete ermutigen lassen. Die Begegnungen und meine Zeit „zu Hause“ waren ein großer Segen und haben mir Hoffnung für meinen Krankheitskampf gegeben. Wie gut, dass meine Wartezeit für Gott keine Verschwendung ist, sondern er an mir arbeitet und mich gebrauchen kann!