Gottes (Um)weg
Wir haben viel daran gearbeitet, die Schulseelsorge aufzubauen. Über 100 Jugendliche nutzen sie intensiv. Reden zu können und jemand hört zu und versteht sie – ohne Vorwürfe: Das kannten sie bisher kaum. Sie öffnen sich uns und Jesus und ihr Leben verändert sich – „wie von Geisteshand“.
Der Schock
Plötzlich eine neue Vorschrift des Ministeriums: Jeder kleinste Verdacht einer Verletzung der Kinderrechte soll nun schriftlich vor Gericht angezeigt werden, und zwar vom Direktor höchstpersönlich, sonst drohen Konsequenzen. Ist unter diesen Umständen ein Seelsorge-Dienst in den Schulen noch tragbar und verantwortbar?
Bis jetzt hatte der Dienst das Klima an den Schulen verbessert und Lehrer und Schüler entlastet, nun plötzlich wurden wir vielleicht für die Schulen zur Last. Würden die Türen sich schließen? Sollte plötzlich alles vorbei sein?
Die Krise
Ins kalte Wasser geworfen! Mutlosigkeit, Verzweiflung und Ratlosigkeit lähmten uns … Hätten wir die Kraft dazu, von null anzufangen?
Wir fingen an zu planen: ein Büro außerhalb der Schule? Würden die Schüler den Weg und die Zeit aufbringen? Gerade die Niederschwelligkeit – vor Ort und während der Schulzeit – machte für viele die Seelsorge erst zugänglich; was brauchen wir da wieder an Papieren und Finanzen?!
Neues wagen
Nach zwei Wochen emotionaler Achterbahn nahmen wir zaghaft unseren Dienst wieder auf. Doch statt verschlossener Türen rief die Direktion an: Wann wir denn endlich kämen, die Schüler würden nach uns fragen! – Schon wieder „Geisteshand“!
Und noch etwas Bedeutendes hat sich geändert: Gott hat die Vision erweitert! Das Büro außerhalb wollen wir trotzdem zusätzlich in Angriff nehmen – und plötzlich ist es keine Last mehr, sondern eröffnet ungeahnte Möglichkeiten: Familiengespräche, Jüngerschaftskurse, Teamgespräche, Gebetsraum, Seelsorge für die Stadtbewohner …
Gott wusste, dass wir diese Krise brauchten, um uns auf den nächsten Schritt einzulassen.