Gott versorgt, auch mitten im Verzicht

Bei meinem ersten Heimataufenthalt in Deutschland konnte ich mich freuen über meine restlichen Sachen, die bei meinem Vater auf dem Dachboden geblieben waren – und auch wundern, wie viel ich eigentlich habe, ohne es wirklich zu brauchen.

Meine zweite Ausreise nach Haiti sah dann schon ganz anders aus: Mein gesamtes Hab und Gut in Deutschland habe ich verteilt, verschenkt oder weggeworfen. Gut, dass ich nie eigene Möbel besessen habe – da blieb mir einiges an Arbeit erspart. Und dennoch war es hart, da an diesen Gegenständen viele Erinnerungen hingen. Mich fragten so viele: „Bist du dir sicher? Das ist ja doch ein sehr großer Schritt!“, oder „Du bist doch verrückt!“

Gottes übergroßer Reichtum

Und heute? Habe ich meine Entscheidung bereut? Auf keinen Fall! Ich habe in Haiti viele Haushaltsgegenstände geschenkt bekommen oder vorherigen Missionaren günstig abkaufen können. Und auch jetzt während meines langen Deutschlandaufenthaltes und meiner Krankheit werde ich von Gott – durch Familie und Freunde – auf wunderbarste Art versorgt und beschenkt: Momentan bin ich zu Gast in einer wunderschönen Wohnung mit einer voll ausgestatteten Küche, mit allem, was man braucht zum Leben, und noch viel mehr.

Klar war ich immer wieder melancholisch und dachte daran, was ich alles aufgegeben habe, auch an Immateriellem. Aber das Loslassen hatte zur Konsequenz, dass ich Gottes übergroßen Reichtum erleben darf in Form von Versorgung – im Materiellen ebenso wie im Rückhalt durch meine Kirchengemeinde.

Diese vielen großen und kleinen Gebetserhörungen im eigenen Leben zu erleben ist genial. Welch ein wunderbares Privileg!

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