Einstellungssache
Es gab vieles, was mir (Marielene) im Schwabenländle gefiel: Ich genoss die deutsche Kultur, die sicheren und gut ausgebauten Geh- und Fahrradwege, die kreativen Spielplätze und die bunte Produktauswahl. Vor allem aber saugte ich jeden Moment mit Familie und Freunden auf. Wie sehr hatten wir sie doch vermisst! Diese ungezwungenen Treffen, in denen nicht nur die Kinder glücklich waren, sondern auch wir als Eltern die Zügel loslassen konnten. Alles war so vertraut. Mit unseren Freunden konnten wir direkt dort anschließen, wo wir aufgehört hatten.
Zum ersten Mal wurde mir richtig bewusst, was wir alles aufgeben für den Dienst als Medizintechniker und Englischlehrerin in Peru. So rannte ich aufgewühlt an blühenden Rapsfeldern vorbei und fragte Gott immer wieder: „Wo willst du uns denn haben? Wo ist eigentlich unser Platz?“ Doch noch im Laufen gab mir Gott den Gedanken, dass es nicht an erster Stelle darum geht, wo wir leben. Zunächst einmal geht es darum, welche Herzenseinstellung ich habe.
Eine „richtige“ Herzenseinstellung – was ist das?
Wenn ich hier in den Anden ohne Gott arbeite, bin ich schnell frustriert mit meiner Arbeit, habe Heimweh, komme mir im Alltag mit drei kleinen Kindern hilflos vor. Ich merke, dass ich diesen Dienst hier nicht allein schaffe.
Doch wenn ich Gottes Nähe suche, von ihm lese und mit ihm rede, gewinne ich seine Sichtweise auf Dinge und Menschen. Er schenkt mir die richtige Einstellung für die Arbeit und unser peruanisches Umfeld. Und er tröstet mich auch, wenn ich traurig bin. So stellt er mir z. B. Wegbegleiter zur Seite, die mir helfen und mir neue Perspektiven schenken.