Eine Radiostation in Peru

Einmal bekamen wir Besuch von einer jungen Frau, die in Peru Entwicklungshilfe leistete. Sie wollte die Kommunikation unter der indigenen Bevölkerung verbessern und die Erzählungen der Alten festhalten. Damit hoffte sie, ihre Kultur erhalten zu können und ihnen zu einem besseren Selbstbewusstsein zu verhelfen.

Das Evangelium bringt Bedeutung … 

Mit diesem Ziel hatte sie im Urwald eine kleine Radiostation aufgebaut, um nahe bei ihren Hörern und Interviewpartnern zu sein. Nach einigen Monaten begeisterter Bemühungen war sie bitter enttäuscht: Die indigene Bevölkerung war nicht sonderlich an ihrer eigenen Vergangenheit interessiert und sah auch keinen großen Wert in ihren alten Geschichten. Nach- dem Sabine bei uns zum lebendigen Glauben gekommen war, sagte sie: „Diese Anstrengungen sind eigentlich sinnlos. Diese Menschen brauchen das Evangelium! Nur das Evangelium kann ihnen vermitteln, wie wichtig und wertvoll sie für Gott sind und wie bedeutungsvoll ihre Erfahrungen in der Vergangenheit für sie und ihre Kinder sein können.“

… und verändert Leben

Eines Tages kam ein deutscher Entwicklungshelfer nach Quito. Er wollte sich der Blinden im Land annehmen und ihnen eine Möglichkeit schaffen, ihren Lebensunterhalt mit ehrlicher Arbeit selbst zu verdienen, statt betteln zu müssen. So richtete er eine Weberei ein. Das Weben ist eine alte Tradition bei den indigenen Völkern in Ecuador. Thomas, der Entwicklungshelfer, wollte Hilfe zur Selbsthilfe geben; die Blinden sollten durch die Weberei bald in der Lage sein, ihre gewebten Teppiche, Ponchos und Wandbehänge verkaufen und davon leben zu können.

Niedergeschlagen musste Thomas feststellen, dass die blinden Arbeiter seine Absichten völlig falsch verstanden – sie meinten, er beute sie aus und wolle sich an ihrer Arbeit bereichern. Statt ihnen Geld zu geben, würde er sie wie Sklaven arbeiten lassen, Pünktlichkeit verlangen und sie dauernd belehren und kontrollieren. Enttäuscht kam Thomas zu dem Schluss: „Diese Blinden brauchen nicht Geld und Hilfe zur Selbsthilfe. Was sie brauchen, ist das Evangelium, die Vergebung ihrer Sünden, den Heiligen Geist und ein neues Konzept von dem, was Gott von uns will. Sozialarbeit ohne das Evangelium verändert nichts.“

Rüdiger und Dorothea Klaues Arbeit unterstützen
Meinen Newsletter abonnieren

Hinweis: Die Beiträge von Missionaren sind persönliche Zeilen und geben nicht notwendigerweise die Meinung der VDM wieder.

Rüdiger und Dorotheas Blog

Hier gibt es noch mehr Beiträge und Geschichten von den Missionaren und ihrer Arbeit im Einsatzland zum Weiterlesen.

Aus dem Archiv der VDM (02/22)
Die Geschichte ereignete sich am 8. Januar 1956, also vor 66 Jahren, in Ecuador. Schnell wurden die Einzelheiten in weiten Teilen der Welt bekannt – und bis heute werden Menschen von den ...
Aus dem Archiv der VDM (02/21)
Vorbild: EC-Missionare Gott hat oft in unserem Leben die Weichen geändert: 1968 kam ich nach Paraguay; sieben Jahre später berief mich das Janz-Team nach Brasilien, um an einer Bibelschule zu ...
Aus dem Archiv der VDM (04/20)
Eine 82-jährige Frau aus Dorotheas Frauengruppe bestätigt jede Nachricht und jedes Lied über WhatsApp sofort mit einem kurzen Dank oder einem Smiley. · Die Teilnehmer an unserem Männerkreis ...