Eine Gebetserhörung vor Augen

Wenn ich aus dem Fenster schaue, fällt mein Blick auf den Neubau auf unserem Bibelschulgelände. Seit anderthalb Jahren begleiten uns Baulärm und -staub, was gerade während der Zeiten mit Ausgangssperre wenig erfreulich war. Mitten in der Coronakrise zu bauen, ist eigentlich eine etwas verrückte Idee. Aber je näher die Einweihung rückt
(für den 2. April geplant), desto dankbarer sind wir für das zusätzliche Gebäude mit 18 Studentenzimmern, 6 Wohnungen und einem großen Speisesaal plus Küche im Erdgeschoss.

Ansturm aufs neue Studienjahr

Keiner meiner Kollegen kann sich an einen so kleinen Jahrgang in der ersten Klasse erinnern, wie wir ihn dieses Jahr hatten. Ob das eine Auswirkung von Corona ist? Wie dem auch sei, Gemeinden brauchen gerade jetzt gut ausgebildete Pastoren, um mit den Herausforderungen klarzukommen; und das Evangelium ist nach wie vor die einzige rettende Gute Nachricht. So freuen wir uns, dass wir für das neue Studienjahr außergewöhnlich viele Anfragen haben. Gerade verheiratete Bewerber mit Kindern sind froh, dass wir ihnen ab dem Herbst mehr Wohnraum zur Verfügung stellen können.

Finanzen: Dank und Bitte

Dass ein solches Bauprojekt überhaupt möglich geworden ist, ist eine echte Gebetserhörung. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 2.641.667 Euro – ein stolzer Betrag, wenn man weiß, dass viele Gemeinden in Frankreich Mühe haben, die Unterstützung für den eigenen Pastor zusammenzubekommen. Ein Ehepaar entschied sich, eine geerbte Dreizimmerwohnung in guter Wohnlage an uns weiterzugeben, statt sich selbst einen großzügigeren Alterswohnsitz zu gönnen. Einige ausländische Stiftungen haben einen Beitrag geleistet, so auch Hilfe für Brüder aus Deutschland. Mehrere chinesische Gemeinden hier in Frankreich haben freigiebig gespendet. Und vor allem haben viele Freunde der Bibelschule kleine und größere Summen beigesteuert.

Noch fehlen 155.000 Euro, um das Gebäude bezugsfertig einzurichten. Wenn sich jemand daran beteiligen möchte, ist dies mit einer Spende mit dem Vermerk „Neubau Bibelschule Nogent“ möglich.

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Gedankenimpuls
Es gibt Bücher, deren Titel ich erinnere, obwohl ich sie nie gelesen habe. Dazu gehört: Thank God, It’s Monday – Gott sei Dank, es ist Montag. Wie bitte? Soll ich Gott dafür danken, dass das Wochenende vorbei ist und der Alltag mit seinen Verpflichtungen wieder beginnt?
Gedankenimpuls
Eine langjährige Sonntagsschulmitarbeiterin in meiner Gemeinde stand kurz vor den Abschlussprüfungen ihres berufsbegleitenden Masterstudiums. Da habe ich angeboten, sie für ein paar Wochen zu vertreten. Auf dem Programm stand ein Überblick über wichtige Ereignisse und Personen des Alten Testaments. Da ich einmal im Monat in meiner Gemeinde predige, habe ich die Idee auch für die Erwachsenen übernommen. Nach der Vorstellung der fünf Bücher Mose (verteilt auf insgesamt neun Predigten) hat mich nun unser Pastor gebeten, mit den Geschichtsbüchern fortzufahren, so dass ich gerade Predigten über Josua und die Richter vorbereite.
Aus dem Archiv der VDM (03/22)
… lässt Gott sich gar nichts nehmen – es muss erbeten sein.“ So dichtete es Paul Gerhardt in dem wohl berühmtesten Trostlied aller Zeiten „Befiehl du deine Wege“.