Drei Monate in Gambia, Westafrika
Ende April war es so weit: Unsere zweite Reise nach Gambia stand an. Diesmal sollte es für drei Monate in das kleinste Land des afrikanischen Kontinents gehen. 2–3 Millionen Einwohner hat dieses hauptsächlich muslimische Land, dessen Staatsgründung vor ca. 60 Jahren nach der Unabhängigkeit von Großbritannien erfolgte. Amtssprache ist Englisch.
Bepackt mit einem großen Koffer, Handkoffer und Rucksack überflogen wir Spanien, Marokko, Westsahara, Mauretanien und den Nordsenegal. Ein beachtlicher Teil unseres Gepäcks bestand aus Medikamenten, die wir als Spenden erhalten hatten; wir brachten sie in verschiedene Krankenhäuser, wo sie hoch erfreut angenommen wurden. Außerdem wurden uns Spendengelder anvertraut für diverse Anliegen; die meisten Geldscheine flossen in das Mauerbau-Projekt einer kleinen Gemeinde im Landesinneren. Im Juni durften wir vom ersten Spatenstich bis zur (fast) fertigen Mauer dabei sein. Nun ist das Gemeindegrundstück gesichert und kein Nachbar kann seine Grundstücksgrenze noch „erweitern“, wie bisher geschehen. Fünf Tage verbrachten wir mit den dankbaren Gemeindegliedern in Basse.
Zurück in der Küstenregion arbeiteten wir in der Grundschule und Sekundarstufe mit und gaben Religionsunterricht sowie Spanisch, Volleyball und Gitarrenkurse. Sonntags erschienen unsere Namen öfter im Predigtplan der kleinen Gemeinden. Man fragt sich, was man in so kurzer Zeit überhaupt „leisten“ kann; aber uns wurde mehrmals versichert, allein unsere Anwesenheit und die kurze Mitarbeit sei für die Pastoren und Mitarbeiter eine Ermutigung und Bereicherung gewesen.
Zu einer dritten Afrikareise sagen wir mit Teresa von Ávila: „Send nach dorten mich, nach hier! Was begehrst du, Herr, von mir?“