Die Welt steht Kopf

Mission von überallher nach überallhin
Wir wuchsen noch mit der Vorstellung auf, dass Mission sich von Norden nach Süden bewegt: Missionare aus wirtschaftlich stärker entwickelten Ländern der nördlichen Halbkugel gehen in die wirtschaftlich schwächeren Länder des Südens.
Inzwischen aber gibt es in Asien, Afrika und Südamerika mehr Jesus-Nachfolger als in den früher christlichen Ländern des Nordens. Gott beruft nun Menschen aus dem globalen Süden, Seine Liebe und Wahrheit bis an die Enden der Welt zu tragen.
Lateinamerikaner in der Weltmission
In unserem Trainingszentrum in Ecuador begleite ich lateinamerikanische Missionare entsprechend ihrer Stärken und Schwächen in der Vorbereitung auf den Dienst in anderen Ländern und Kulturen.
Von den Stärken dieser Missionare könnte ich gleich eine ganze Reihe aufzählen: Sie passen sich leichter an, sind kontaktfreudig, kennen Korruption und Unterdrückung, haben meist einen weniger verkopften Herzensglauben und lernten bereits, mit Unsicherheit umzugehen.
Neue Perspektive
Im Sommer besuchte ich eine Absolventin in dem Land, in dem sie im Einsatz ist. Viele Missionare wurden bereits ausgewiesen. Sie sagt dazu: „Natürlich stresst es mich, wenn ich nicht weiß, was morgen geschieht. Meine Gedanken kreisen oft wie verrückt: Und wenn mein Visum nicht erneuert wird? Wenn die Unterstützung nicht mehr reicht? Wenn zu Hause meinen Angehörigen etwas zustößt? – Doch an der unsicheren Situation kann ich nichts ändern. So wie schon früher, vertraue ich mich täglich neu Jesus an. Inmitten der Ungewissheit gibt Er mir Frieden.“
Wer seine eigenen Sicherheiten loslässt, gewinnt neue Perspektiven: Und wenn die ganze Welt kopfsteht, bin ich doch sicher in Gottes Hand!