Die Gleichzeitigkeit von Licht und Schatten

In diesem ersten Sommer mit kompletter Verantwortung für das Freizeitheim gab es viele Momente, in denen uns die Gleichzeitigkeit von Licht und Schatten in unserem Dienst bewusst wurde. Von einem konkreten Beispiel möchten wir Euch berichten:

Auf der zweiten Freizeit halfen uns vier junge Ukrainerinnen im Hausteam, die uns über die Pastorin der ukrainischen Gemeinde vermittelt worden waren. Bis zum persönlichen Kennenlernen war uns nicht bewusst, dass sie tatsächlich fast kein Wort Spanisch sprachen und auch nur sehr geringe Englischkenntnisse besaßen. So stellte sich die Kommunikation gerade zu Beginn als sehr schwierig heraus und wir hatten durchaus Respekt vor der Woche, da wir wussten, wie kräftezehrend die Freizeit ohnehin schon sein würde. Als es schließlich anfing, etwas runder zu laufen, kam der große Schock: Die Heimatstadt der vier Frauen wurde bombardiert. Ein Großteil ihrer Familien war noch in der Ukraine und die Sorge um ihre Lieben, aber auch die Ohnmacht, aus weiter Entfernung die Bilder der Zerstörung zu sehen und nichts tun zu können, setzte ihnen sehr zu.

Im Gebet füreinander vereint

Inmitten dieses Schattens brach Licht durch, als wir mit dem restlichen Team Hand in Hand in der Küche standen und unter Tränen im Gebet für unsere Geschwister in der Ukraine einstanden. Organisatorisch war es der ungünstigste Moment, da gerade das Abendessen serviert werden sollte, aber für uns stand kurz die Zeit still und für alle wurde erlebbar, dass es Gottes Geist ist, der uns eint, über Länder- und Sprachgrenzen hinweg. Danach versuchten wir so gut es ging, für sie da zu sein, auch wenn wir aufgrund der Sprachbarriere das Gefühl hatten, nicht das geben zu können, was sie vielleicht gebraucht hätten.

Gott hat keine Sprachbarriere

Kurz nach der Freizeit rief uns die Pastorin an und erzählte uns, dass eine der vier Frauen mit vielen Fragen von Monteluz zurückkam, die zuvor nichts mit Jesus zu tun haben wollte. Sie habe während der Zeit aber eine solche Liebe und Wertschätzung erlebt, dass sich ihr Herz öffnete, um nach Jesus zu fragen. In einem Gottesdienst entschied sie sich für ein Leben mit Jesus Christus. Wir können nur staunen über Gottes Größe.

Hinweis: Die Beiträge von Missionaren sind persönliche Zeilen und geben nicht notwendigerweise die Meinung der VDM wieder.

Jonas und Kathrins Blog

Hier gibt es noch mehr Beiträge und Geschichten von den Missionaren und ihrer Arbeit im Einsatzland zum Weiterlesen.

unterwegs | Mai 2024
Seit drei Jahren sind wir nun schon hier und dankbar, dass wir angekommen sind. Dennoch spüren wir immer wieder, dass es seinen Preis hat, die Heimat zu verlassen. Gleichzeitig ist es ein ...
Aus dem Archiv der VDM (02/22)
Kurz vor Weihnachten bekamen wir einen Anruf von einer uns sehr lieben älteren und weisen Dame aus unserer Heimat, deren Impulse uns in unserem Dienst schon regelmäßig haben auf die Knie ...
Aus dem Archiv der VDM (01/21)
Nach unserer Verlobung begannen wir Gott konkret zu fragen, wo Er uns als Ehepaar sieht. Ab dem Moment schienen sich die Begegnungen nur so zu überschlagen, in denen wir, ganz unabhängig ...