Der Weg ist nicht gerade

Als ich 2013 anfing zu überlegen, wohin mich der Weg in die Mission führen könnte, nahm ich an, dass es für mich am besten passen würde, nach Südamerika zu gehen, da ich in Brasilien als Missionarskind aufgewachsen bin. Gott hatte aber andere Pläne, und nun bin ich schon über sieben Jahre in Südafrika.
Coronapandemie: Ablenkung oder Wegweisung?
Als im Jahr 2020 die Coronapandemie ausbrach, hat sich meine Arbeit verändert. Zunächst dachte ich, dass meine neuen Aufgaben nur eine Art Platzhalter wären und ich nach der Pandemie wieder in meine normalen Aufgaben zurückkehren würde. Doch auch hier hatte Gott einen anderen Plan für mich: Durch diese Veränderung meines Alltags haben sich Türen geöffnet, die ich nicht erwartet habe. Seit einem Jahr leite ich das Township-Corona-Hilfe-Projekt, und es ist ganz offiziell Teil meiner Arbeit geworden.
Neue Wege, neue Türen
Der Abstand zu meiner Arbeit im Kinderdorf hat mir Zeit gegeben, über meinen Wunsch nachzudenken, noch mehr mit Jugendlichen in Townships zu arbeiten. Ich hatte die
Möglichkeit, „Focus on the Family“ kennenzulernen, eine Organisation, in der die Unterstützung von Familien im Mittelpunkt steht. Einer ihrer Schwerpunkte ist die Arbeit mit „Child headed households“, also mit Haushalten, in denen Kinder und Jugendliche die Verantwortung eines Erwachsenen übernehmen müssen, weil dieser beispielsweise an Aids gestorben ist oder die Familie verlassen hat.
Ich bin also dabei, die Organisation zu wechseln und werde mich in Zukunft in diesen Bereich investieren. Ich freue mich auf die neuen Aufgaben und plane, neben der Arbeit in „Community Development“ auch meine Zulu-Sprachkenntnisse weiter zu vertiefen. Alle diese neuen Wegehätte ich mir Anfang 2020 nicht vorstellen können. Aber ich kann Gottes Führung im Rückblick klar erkennen, wie er mich in der Coronazeit geleitet hat. Ich bin gespannt auf dieses neue Kapitel in meinem Dienst in Südafrika.