Der Schein trügt

Wer träumt nicht manchmal vom Leben auf einer Pazifikinsel mit Palmen, klarem Wasser und exotischen Früchten? So müsste man meinen, dass die fast anderthalb Jahre dort die wohl beste Zeit unseres Lebens waren. Doch im Gegenteil: Nie haben wir mehr „Schatten“ erlebt als während unseres Dienstes auf diesem Postkartenidyll. Die bösen Intrigen und Verleumdungen brachten uns fast so weit, das Handtuch zu werfen.

Ganz anders hingegen die Zeiten, wo man von außen denken würde, dass sie schlimm waren: Wände und Matratzen voller Schimmel und Termiten, bittere Kälte in den Bergen Papuas, Duschen mit dreckigem Wasser, Lebensmittelvergiftungen …Ausgerechnet mit diesen Umständen verbinden sich Erinnerungen voller „Licht“ und herzlichster Gemeinschaft. Licht und Schatten des Missionarslebens liegen also häufig anders, als man es von außen erwarten würde. Zugleich ist es so:

Schatten gibt es nur da, wo es Licht gibt

Das ist uns zum Bild geworden. Denn auch wenn wir an die „Schattenmomente“ nur ungern zurückdenken, so haben wir doch gerade in diesen Gott am unmittelbarsten erlebt.
Ja, häufig ist Gottes leuchtendes Angesicht über uns (4 Mose 6,25) überhaupt der Grund, weshalb der Widersacher uns durch sein „Schattenspiel“ abzulenken versucht.

Wir wollen uns darum weiter darin üben, im Angesicht von „Schatten“ uns schnell Gottes Licht zuzuwenden. Ist nämlich Sein mächtiges Angesicht auf uns, so brauchen uns
die Schatten nicht zu bekümmern. Auch damals auf der Insel trug Er uns nicht nur durch all die Irrungen und Wirrungen hindurch, sondern schuf uns daraus sogar Vorteile für unseren späteren Dienst in Papua. Denn:

Das letzte Wort hat immer Gott

Wir brauchen einander, um uns zuzeiten daran zu erinnern. „Wir“, das sind alle Christen im Lichte Gottes – nicht nur die, die den Titel „Missionar“ tragen. Denn nicht nur Missionare haben manchmal einen Schatten …

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