Bestandsaufnahme

Passend zum Leitthema eine ehrliche Beschreibung, wie es mir als alleinstehendem Missionar in Kanada geht: Mit Mitte 40 kam ich hierher; tiefe Beziehungen knüpfen geht nicht so einfach wie in jüngeren Jahren. Auch habe ich das Gefühl, Beziehungen werden hier anders gelebt: sehr freundlich, auch ermunternd, aber emotional nicht so tief. So fühlte ich mich in vielem auf mich allein gestellt.

Solange es mir gut geht, ist das nicht so problematisch. Mit dem Älterwerden stellen sich allerdings Gesundheitsprobleme ein, die Kraft lässt nach und die Endlichkeit unseres Daseins hier auf der Erde wird mir viel bewusster; auch erlebte ich schwere persönliche Verluste.

Allein in Tiefen

Solche emotionale Krisen und Tiefen kann ich oft nicht wirklich anderen mitteilen. Weit weg von Familie und langjährigen Freunden fehlt mir das emotionale Getragen sein; in einsamen Stunden ist das recht schwer auszuhalten. Wenn es mir emotional nicht gut geht, weiß ich zwar, dass ich gerettet und von Gott geliebt bin, aber es fühlt sich nicht so an und irgendwie muss ich mit meinen Gefühlen trotzdem klarkommen. Wirklich tiefe Freundschaften fehlen mir dann sehr.

Dankbar in allen Dingen

Auf der anderen Seite bin ich sehr dankbar, dass ich diese Arbeit hier tun kann: Ich kann Videos kreieren – etwas, was ich schon als junger Mensch gerne getan hätte. Aber viel wichtiger: Ich arbeite im Werk Gottes direkt an der Front. Die „Tribal Trails“-TV-Sendungen, die ich produziere, geben das Evangelium an Tausende von Zuschauern weiter. Was für eine Gnade! Durch die Arbeit an unserem Seelsorgetelefon erfahre ich auch häufig, wie hilfreich die Sendungen für die Zuschauer sind: Viele werden in ihrem Glauben ermutigt, andere vom Geist Gottes angesprochen, mit Jesus ernstzumachen. Besonders schön ist es, wenn wir hören, dass jemand durch die Sendung zum Glauben gekommen ist. Wir arbeiten als Team zusammen, beten miteinander und füreinander und ermutigen uns gegenseitig.

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