„Aquícito“ – gleich hier!

Wenn ich mich in Andahuaylas und Umgebung aufmache, neue Familien zum ersten Mal zu besuchen, höre ich oft den folgenden Satz: „Nein, nein, sie wohnen gleich hier um die Eck …“ oder „Nur noch über den nächsten Hügel …“ Und so wird ein Weg, der als „nur zehn Minuten lang“ und „ganz einfach“ beschrieben wurde, zum totalen Abenteuer.

Bis zur nächsten Kurve

Manchmal habe ich mich schon gefragt, ob Gott ein Quechua ist; denn wenn ich mir seinen Weg mit mir ansehe, geht es mir oft genauso: „Nein, Bine, keine Sorge! In der Arbeit, in die Du gehst, gibt es ein großes Team. Du wirst nicht einsam sein!“ · „Nein, Bine, Andahuaylas ist nicht so viel anders als Curahuasi. Die Kultur ist die gleiche; Du wirst auch dort ein Zuhause finden.“ · „Ich kümmere mich um einheimische Mitarbeiter, Bine. Du wirst Menschen haben, die meine Arbeit mit Dir tragen.“ · „Ich, Dein Vater, kümmere mich um einen größeren, sicheren Platz für casayohana.“ · „Ja, ich weiß, Du kannst casayohana nicht bauen, aber ich doch, Bine! Ich sorge für deutsche Hilfe, Spenden, Missionare, Beter, Partnergemeinden …“

Bis zum Ziel

Wenn ich auf mein bisheriges Leben zurückschaue, wie Gott mit mir unterwegs gewesen war und immer noch ist, und wenn ich sehe, wie er mich auf einzelne Situationen vorbereitet hat, kann ich eigentlich nur schmunzelnd staunen. Gott gibt mir immer genau die Vorbereitung, die ich für die nächste Aufgabe brauche. Er lässt mich genauso weit sehen, wie ich es verkrafte und er schickt mir genau dann neue Mitarbeiter, Lizenzen, Missionare, Kinder, Aufgabengebiete, Hilfe an die Seite …, wenn es dran ist. Viele Wege, die ich in Deutschland und auch hier gegangen bin, bei denen ich erst dachte, sie sind Um- oder Irrwege, stellen sich irgendwann später als absolut richtig heraus. Denn dort bin ich Menschen begegnet, habe Dinge kennengelernt oder Erfahrungen gemacht, die ich heute im Hier und Jetzt brauche! Also bin ich Gott unendlich dankbar für alle „aquícitos“, die er mir gibt – für alle Zwischenziele zum Ausruhen und Genießen. Ich bin gespannt, wohin der Weg noch führen wird!

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Hinweis: Die Beiträge von Missionaren sind persönliche Zeilen und geben nicht notwendigerweise die Meinung der VDM wieder.

Sabines Blog

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unterwegs | November 2024
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Vor einiger Zeit saßen wir, alles Freunde aus der Kirche, bei Tee und Kuchen zusammen. Schnell waren wir bei einem unserer Lieblingsthemen: „Und wie ist das in Deutschland?“ „Und wie macht man dies bei Euch?“ „Und gibt es jenes?“
Aus dem Archiv der VDM (04/21)
„Kannst du bitte mal auf die Diagnose meiner Frau schauen, Hermanita (Schwesterlein)? Es geht ihr immer schlechter!“ Der Vater einer unserer casayohana-Familien steht ziemlich besorgt vor ...