30 Jahre Bolivien

In so mancher Begegnung mit Einheimischen werden wir nach der Zeit gefragt, die wir in Bolivien verbracht haben. Erzählen wir dann von unserer Ankunft vor fast 30 Jahren, kommt meist folgende Aussage: „Dann seid ihr ja schon mehr Santer Cruzer als das Maniok, das hier wächst!“ Die meisten gehen also davon aus, dass die vielen Jahre uns zu Bolivianern haben werden lassen, speziell zu Santa Cruzern, was noch einmal anders gewichtet ist, da die Bewohner der verschiedenen Regionen (Hochland/Tiefland) sich nicht immer „koscher“ sind.

Wie sieht es nun aus mit unserer Ankunft?

Unser Leben befindet sich in einem enormen Spannungsfeld – und das ist, im Gegensatz zu unseren Erwartungen, mit der Zeit nicht besser, sondern zum Teil belastender geworden. Mit den kulturellen Gepflogenheiten kommen wir schon lange zurecht und fühlen uns auch wohl. Doch während man sich früher innerlich noch eher „abgrenzen“ konnte, indem man sich selbst vom Gefühl her nicht als Teil der bolivianischen Kultur sah, ist unser Alltag inzwischen so mit ihr verwoben, dass wir vor allem den Seiten, die wir als negativ empfinden, nicht mehr entrinnen. So erleben wir Umstände wie Armut, fehlende Bildung oder Korruption, die das Umfeld hier prägen, als schwierig.

Unsere wahre Heimat!

Im Philipperbrief werden wir daran erinnert, dass wir „unterwegs zum Ziel“ sind und unsere „Heimat“ der Himmel ist. Sind die Umstände noch so zäh: Gott hat einen Plan und ein Ziel mit uns. Nicht der Blick auf verschwommene Erinnerungen an unsere Herkunft soll uns helfen, sondern Gottes Zusage über sein Reich, welches wir auszubreiten suchen. Wir glauben deshalb voller Zuversicht, dass sich erfüllen wird, was Gott uns verheißen hat (Hebräer 10,35).

 

Hinweis: Die Beiträge von Missionaren sind persönliche Zeilen und geben nicht notwendigerweise die Meinung der VDM wieder.

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