War ich Licht in Dunkelheit?

Nach 35 Jahren Dienst in Peru bin ich nach Deutschland zurückgekehrt, um mich auf die Pensionierung Ende dieses Jahres einzustellen. Hinter mir liegen Abschlussfeiern, Wohnungsauflösung sowie Einarbeitung und Begleitung von peruanischen Mitarbeitern der Christlichen Privatschule „Antioquía“ in den Zentralanden von Peru.

Mir kommt das Lied von H. J. Zimmermann in den Sinn: „Wieder geht ein Tag zu Ende müde falt‘ ich meine Hände und erlebe jede Stunde noch einmal, hör das Lachen, spür das Weinen …“ Fragen, die er im Lied stellt, bewege auch ich im Rückblick auf meinen Peru-Einsatz: War ich, Herr, ein Segen oder war der Einsatz vergebens? War ich Licht in Dunkelheit, habe ich geleuchtet als Licht der Welt? Wie gut tut es mitzusingen: „Seh‘ ich dann auf meine Hände, lass‘ ich alles vor deinem Throne los.“ Denn ich weiß, Herr, Du fülltest meine Hände, darum hat der Einsatz sich gelohnt. Das Loslassen vor Gottes Thron tut gut, ist aber nicht einfach. Es macht mich zuversichtlich, dass die zurückgelassenen Mitarbeiter, Schüler und die Schule Antioquía in Gottes Händen sind.

Lichtblicke in die Zukunft.

Ich werde im ehrenamtlichen Dienst weiterhin für die europäischen Spendengelder zuständig sein. Meine Konten bei der VDM bestehen weiter. Ich bin überwältigt von und dankbar für die langjährige Treue vieler Geber, die meine Arbeit ermöglicht haben. Einmal im Jahr werde ich nach Peru fliegen, um vor Ort Dinge abzuklären. Diese Reise wird weiter-hin aus Spendengeldern finanziert, alle weiteren Spenden werden der Schule zugutekommen. Begleiten Sie die Schule bitte weiterhin im Gebet und mit Gaben!
Nun wohne ich wieder in Bötzingen, meinem Heimatdorf. Bis ich mich wieder in Deutschland eingelebt habe, braucht es seine Zeit, denn 35 Jahre Peru prägen. Im Moment versuche ich einige Schattenseiten aus Peru wie löchrige Straßen und extreme Vorsichtsmaßnahmen wegen täglicher Bedrohung durch Überfälle aus meinen Gedanken zu verbannen. Vor allem aber freue ich mich an Gottes Treue, der mich auch in diesem neuen Lebensabschnitt begleitet.

Hinweis: Die Beiträge von Missionaren sind persönliche Zeilen und geben nicht notwendigerweise die Meinung der VDM wieder.

Annemaries Blog

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