Verschiedene Ansichten

Unsere Buchhalterin ist der Meinung, dass wir keine „obra misionera“, keine Missionsarbeit seien. Sie erklärt mir, dass bei uns die schulische Ausbildung und ihre Finanzierung im Mittelpunkt stehen und dass bei ihrer früheren Arbeitsstätte wirklich Missionsarbeit betrieben wurde, indem gläubige Personen biblischen Unterricht erhielten.

Unsere Art, Gottes Wort weiterzugeben

Wir legen an unserer Schule Wert darauf, dass die Lehrer Jesus kennen. Der Unterricht beginnt mit einer Andacht, im Religionsunterricht und bei Elternschulungen wird gezielt mit Gottes Wort gearbeitet. Durch eine gute schulische Ausbildung und einen guten Umgang mit den Schülern geben wir Zeugnis von Gottes Liebe. Die Lehrer treffen sich online zu Andachten; zu jeder Lehrerbesprechung gehören die biblische Botschaft und Gebet. Für mich ist die Schule ein Missionsfeld, auf dem die Ausbreitung des Evangeliums Hauptsache und Sinn all unserer Arbeit ist.

All das hatte ich ihr schon in Gesprächen erklärt. Leider bekommt sie durch den Online-Unterricht nicht viel davon mit, da Lehrer und Schüler nicht zur Schule kommen dürfen und ihre Arbeit vor allem im Verbuchen der Schul- und Stipendiengelder sowie den Löhnen besteht.

Ausbildung vs. biblischer Unterricht

Auf meine Frage, wer wohl mehr Missionsarbeit betreibt – jemand, der gläubige Menschen im biblischen Unterricht schult oder jemand, der fast zu 70 % mit Schülern und Eltern arbeitet, die aus nichtchristlichen Elternhäusern kommen – meint sie nur, dass wir mehr Ausbildung als biblischen Unterricht machen würden und dass ihr Herz im Weitergeben der biblischen Botschaft liege. Anderseits betont sie, dass sie ihre Arbeit als Buchhalterin immer als Teil des großen Missionsauftrags gesehen hätte. Sie empfiehlt uns, ihre Stelle fürs kommende Jahr neu auszuschreiben.

Schade, dass wir verschiedene Ansichten darüber haben, wie das Evangelium als Hauptsache im Zentrum stehen kann! Danke für Eure Gebete um eine Buchhalterin mit dem Herz für unsere Art, Gottes Wort weiterzugeben.

Gebetsanliegen

  • Buchhalterin mit Herz für unsere Arbeit
  • politische Situation in Peru

Hinweis: Die Beiträge von Missionaren sind persönliche Zeilen und geben nicht notwendigerweise die Meinung der VDM wieder.

Annemaries Blog

Hier gibt es noch mehr Beiträge und Geschichten von den Missionaren und ihrer Arbeit im Einsatzland zum Weiterlesen.

Aus dem Archiv der VDM (03/22)
Nach 35 Jahren Dienst in Peru bin ich nach Deutschland zurückgekehrt, um mich auf die Pensionierung Ende dieses Jahres einzustellen. Hinter mir liegen Abschlussfeiern, Wohnungsauflösung sowie ...
Aus dem Archiv der VDM (02/21)
Anfang März 2020: Während einer Gebetsfreizeit der Frauen-Gebets-Bewegung kommt ein Anruf aus Peru. „Im gerade eröffneten Schuljahr wird es keinen Präsenzunterricht geben.“ Zwei Tage ...
Aus dem Archiv der VDM (01/21)
Am 2. Dezember flog ich in einem fast leeren Flugzeug nach Peru; zwei Wochen später wurden wegen der zweiten Corona-Welle in Deutschland bis Ende Dezember alle Flüge abgesagt. Gottes Planung ...