Der Platz der Kinder im Glaubensleben

Erfahrungen als Missionarskind
Dies gilt auch für die Kinder von Missionaren. Als Ältester von fünf Geschwistern durfte ich (Daniel) dies selbst erfahren. Bis zu meinem 11. Lebensjahr lebten wir mit mehreren anderen Missionarsfamilien auf einem großen Gelände einer internationalen deutschsprachigen Bibelschule in Montevideo, Uruguay. Dort genossen wir eine schöne Kindheit.
Doch dann sollte unsere Familie in Argentinien einen neuen Missionszweig eröffnen – eine große Veränderung! Es war nicht einfach, alle Freunde zurückzulassen, in die Großstadt Buenos Aires zu ziehen, in einer Etagenwohnung zu leben und eine neue Schule zu besuchen. Letzteres war alles andere als einfach; denn die staatlichen Schulen hatten, verglichen mit Deutschland, ein niedriges Niveau und alle evangelischen Schulen waren überfüllt, so dass wir überall abgewiesen wurden. Schließlich bekamen wir durch Gottes Gnade dann doch noch Plätze an der deutschen Schule „Instituto Ballester“. Wie unsere Eltern es schafften, uns fünf Kinder durch diese nicht ganz billige Privatschule zu bringen, bleibt wohl ein Geheimnis zwischen ihnen und ihrem großen Gott.
Erinnern kann ich mich noch bis heute an mein Zittern und Zagen, wenn wir von der Schule die Benachrichtigung einer Preiserhöhung mit nach Hause bringen mussten, was angesichts der hohen Inflation im Land ziemlich häufig geschah. Von den steigenden Kosten war auch die Wohnungsmiete betroffen. So musste mein armer Vater nicht selten vermehrt in verschiedenen Gemeinden um die Möglichkeit eines Büchertisches bitten, damit er die vom Missionswerk gespendete Literatur in Bares umwandeln konnte. Trotz solch schwieriger Zeiten verstanden es unsere Eltern, uns Kindern den Herrn Jesus Christus lieb zu machen und von Ihm stets alles zu erwarten. Es ist Gottes große Gnade, dass alle fünf Kinder dem Herrn Jesus nachfolgen.
Erfahrungen als Missionar mit Kindern
Nun bin ich selber Missionar in Argentinien und mit Nadiya verheiratet, einer Ukrainerin, die ich auf einem Missionseinsatz in der Ukraine kennengelernt habe. Wir haben vier Kinder und arbeiten mit Christen in ganz Argentinien zusammen, um Menschen mit dem Evangelium zu erreichen und zu Jüngern Jesu zu machen.
Schulkinder binden während der Schulzeit Missionare an einen Ort. Im Vertrauen auf Gott unterbrachen wir vor zwei Jahren die Routine und zogen für ein Schuljahr ins Amazonasgebiet nach Riberalta/Bolivien zu unserem dortigen Missionszweig. Gott gebraucht Kinder auch als Wegweisung für ihre Eltern; so kehrten wir nach einem Jahr nach Argentinien zurück. Ich habe mich damals gefürchtet, dass ich die Sorge um die Ausbildung der Kinder über den Gehorsam gegenüber Gott stellen könnte, denn überall ist große Seelennot. Je weiter abgelegen und je unwirtlicher die Gegend ist, desto schwieriger ist es, sich als deutsche Missionarsfamilie niederzulassen, wenn man kein Homeschooling machen kann, wie es bei uns der Fall ist. So zeigte uns Gott unser Arbeitsgebiet in der Großstadt Buenos Aires und lässt uns in den Schulferien als Familie in Riberalta in Bolivien gemeinsam ein Segen sein – dort, wo wir leider nicht sesshaft sein können.
Wie viele spannende Erlebnisse mit Gott es von uns und den Kindern zu erzählen gäbe, wie viele Gebetserhörungen, so viel mehr könnten wir über den Ruhm Gottes erzählen, aber in diesem Rahmen ist dies leider nicht ausführlicher möglich. Um mehr zu erfahren, könnt ihr uns gerne kontaktieren. Shalom!